Dein Immunsystem
Wissen & Tipps aus der Praxis
„Mein Immunsystem ist so schlecht geworden“ hören wir häufig von unseren Patienten. Fakt ist jedoch: es gibt nicht das Immunsystem, sondern verschiedene Abwehrmechanismen, die im Kampf gegen Infekte zusammenarbeiten. Hier erfährst du, welcher Bereich bei dir nicht optimal funktioniert und was dir hilft.
Kurz vorgestellt: Sechs Bestandteile des Immunsystems
- Primäre lymphatische Organe: Thymus und Knochenmark nehmen nicht aktiv an der Abwehrreaktion teil, sind aber für die Bildung und mehrstufige Reifung der Immunzellen zuständig.
- Sekundäre lymphatische Organe: Lymphknoten, Milz, Mandeln, Lymphfollikel im Dünndarm und andere Schleimhäute des Körpers nehmen an der Abwehrreaktion teil – sie aktivieren, vermehren und unterstützen die Immunzellen in ihrer Funktion. Hier wird auch das immunologische Gedächtnis entwickelt, sodass der Organismus sich an frühere Begegnungen mit bestimmten Krankheitserregern erinnern kann und bei einem erneuten Kontakt schneller und effizienter reagiert.
- Immunzellen: es gibt verschiedene Arten wie T-Zellen, B-Zellen, Makrophagen, Neutrophile und natürliche Killerzellen mit jeweils unterschiedlichen Funktionen wie z.B. die Erkennung und Zerstörung von Erregern. Killerzellen können zudem abnormale Zellen wie Krebszellen erkennen und zerstören.
- Antikörper: Diese von den B-Zellen produzierten Proteine dienen dazu, Krankheitserreger zu erkennen und zu neutralisieren.
- Zytokine: Das sind Botenstoffe, die bei der Interaktion und Kommunikation zwischen den Immunzellen helfen, um die Abwehr zu koordinieren.
- Mikrobiom: Das Ökosystem der Mikroorganismen, die unsere Haut, Schleimhaut und den Darm besiedeln, spielt wohl eine wichtige Rolle bei der Regulation und Unterstützung der Immunfunktion. Die Forschung dazu läuft noch.
Das angeborene Immunsystem ist die blitzschnelle, aber unspezifische erste Verteidigungslinie des Körpers und schützt uns vor vielen verschiedenen Arten von Krankheitserregern – es handelt also nach dem Prinzip „alles, was fremd ist, wird bekämpft“. Das erworbene Immunsystem ist wie ein maßgeschneidertes Sicherheitssystem. Es entwickelt sich im Laufe der Zeit und lernt, spezifische Erreger zu erkennen und zügiger dagegen anzugehen.
Schon gewusst? Etwa 80% der aktiven Immunzellen befinden sich im Darm – damit ist er ein zentraler Player bei der Abwehr. Ist z.B. seine Barrierefunktion gestört (Leaky Gut), schützt er den Körper nicht mehr ausreichend vor schädlichen Substanzen, Krankheitserregern und Toxinen, die so in die Blutbahn geraten und zu entzündlichen und allergischen Prozessen führen können.
Warum erwischt es einige nie und andere so oft?
Ein grippaler Infekt kann durch Viren ausgelöst werden. Ob jemand sich ansteckt und wie die Erkrankung verläuft, hängt einerseits von der Menge und Aggressivität der Viren ab andererseits von der Fähigkeit des Organismus sich abzugrenzen. Diese Fähigkeit wird durch physische und psychische Umstände beeinflusst.
Was Dein Immunsystem stört
Am häufigsten erleben wir in der Praxis folgende Ursachen für eine geschwächte Immunabwehr:
- Vitalstoffmängel wie z.B. Vitamin D, Selen, Zink, Vitamin C, Eisen usw.
- Alarm im Darm z.B. durch Leaky Gut und Nahrungsmittelunverträglichkeiten
- Chronische Entzündungen
- Stress und Erschöpfung
- Schlafmangel, fehlende Regeneration
- Mitochondriale Dysfunktion
- Eiweißmangel
10 Tipps aus der Praxis für ein starkes Immunsystem
Ein Booster zur sofortigen Unterstützung deines Immunsystems sind unsere Infusionen. Beispielsweise die Immun-Power-Infusion u.a. mit hochdosiertem Vitamin C, L-Lysin und wichtigen Mineralstoffen. Schnell und wirksam pusht sie deine Abwehrkräfte, in dem die Wirkstoffe zu 100% ins Blut gelangen und vom Körper da eingesetzt werden, wo er sie am dringendsten braucht – ohne Umwege. Du kannst jedoch noch viel mehr für bessere Abwehrkräfte tun, hier unsere besten Tipps:
- Stressabbau: das ist der wichtigste Faktor für ein gut funktionierendes Immunsystem. Denn Stresshormone sorgen dafür, dass die Immunzellen in ihrer Fähigkeit, sich zu vermehren, eingeschränkt werden und somit weniger Erreger bekämpfen können. Auch die Menge an Antikörpern in unserem Speichel verringert sich. Mit was du am besten deinen Stress abbauen kannst, musst du ausprobieren, denn das ist sehr individuell.
- Schlafqualität: Ausreichend guter Schlaf spielt für unser Immunsystem und die Abwehr von Krankheitserregern eine sehr wichtige Rolle, u.a. da zentrale regenerative Prozesse aktiviert werden. Zu wenig Schlaf wiederum fährt die Stresshormonproduktion hoch und das schwächt die Abwehr. Wer Schwierigkeiten mit dem Einschlafen hat kann es mal mit 1-2 mg Melatonin versuchen und einer Blaulichtblocker-Brille ab ca. 19:30.
- Licht: Tageslicht beeinflusst und steuert unseren Schlaf-Wach-Rhythmus und andere physiologische Prozesse. Versuche soviel direktes Tageslicht so früh am Tag wie möglich abzubekommen und vermeide abends blaues Licht z.B. von Bildschirmen. Ungefähr von April bis September bildet der Körper im Sonnenlicht zudem Vitamin D.
- Darmpflege & Ernährung: Wie effektiv unser „Darmimmunsystem“ arbeitet, können wir auch über unsere Nahrung beeinflussen, in dem wir die „guten“ Darmbakterien füttern und so für ihre Vermehrung sorgen. Das erreichen wir mit Ballaststoffen, Präbiotika (Nahrungsbestandteile, die den nützlichen Bakterien im Darm als Nahrung dienen, z.B. Inulin und Oligofructose) und Probiotika (Bakterienstämme, die einen positiven Einfluss auf die Darmgesundheit haben, z.B. aus Nahrungsergänzungsmitteln), gesäuerten bzw. fermentierten Lebensmitteln, schwefelhaltigen Speisen (z.B. Zwiebeln und Knoblauch) und viel Wasser. Eine gesunde Ernährung, die vor allem auf vitalstoffreicher Frischkost basiert unterstützt somit das Immunsystem, starke Säurebildner, zuckerhaltiges, verarbeitete (Fertig-) Lebensmittel dämpfen unsere Abwehr.
- Alkohol und Nikotin: Übermäßiger Alkoholkonsum kann die Produktion von Immunzellen reduzieren, Entzündungen fördern und Organe schädigen, was die Abwehrfähigkeiten schwächt. Rauchen fördert Entzündungen, schädigt die Schleimhäute und verengt die Blutgefäße – auch dies macht das Immunsystem weniger effizient.
- Mikronährstoffe: Ein Top Vitamin D-Spiegel ist nicht nur wichtig für den Knochenstoffwechsel, sondern auch für unser Immunsystem und die Schleimhäute. Auch Vitamin C sowie Zink und Selen sollten ausreichend im Körper vorhanden sein. Hier gilt Messen statt Raten – eine Vitalstoffanalyse zeigt Mängel auf, die mit Nahrungsergänzungsmitteln oder Infusionen ausgeglichen werden können.
- Bewegung: Rausgehen bei Wind und Wetter zum Joggen, Wandern, Walken, Radfahren oder Spazierengehen ist in jeder Hinsicht für Körper, Seele und Geist gesundheits- und Immunfördernd.
- Kälte und Wärme: Kaltreize, z.B. durch kaltes Duschen, Kaltwasserbaden oder Eisbaden, Sauna im Wechsel mit Abkühlung oder Wechselduschen haben erwiesenermaßen einen positiven Einfluss auf das Immunsystem und stärken deine körpereigene Wärmeregulation.
- Luft: überheizte Räume mit trockener Luft sind nicht gut für die Schleimhäute und führen dazu, dass diese austrocknen und anfälliger für Keime werden. Miss mit einem Hydrometer die Raumfeuchtigkeit und setze gegebenenfalls einen Verdunster ein, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, lüfte öfters und gehe vor allem viel raus an die frische Luft!
- Selbstfürsorge: Fragen wie „was tut mir gut, was gibt mir Kraft, was nährt mich“ – sowohl körperlich als auch geistig, lenken die Aufmerksamkeit auf die Gesundheit und darauf, wie sie aktiv erhalten und optimiert werden kann.
Wir hoffen, dass dir unsere kleine Zusammenfassung für ein starkes Immunsystem gefallen hat. Wenn du Fragen hast oder gerne etwas für deine Abwehrkräfte tun möchtest, melde dich einfach bei uns.